Die kostbare Verschwendung: Eine Lektion über Großzügigkeit und bedingungslose Hingabe

Wir alle kennen sicherlich Situationen, in denen wir verschwenderisch mit unseren Ressourcen umgegangen sind. Vielleicht haben wir Dinge gekauft, die wir letztendlich nicht wirklich gebraucht haben und dann wegwerfen mussten. Verschwendung kann jedoch auf vielen Ebenen stattfinden. Wir lehren unsere Kinder beispielsweise, kein Wasser unnötig laufen zu lassen, um keine Ressourcen zu verschwenden. Doch haben wir uns schon einmal gefragt, ob wir auch verschwenderisch mit unserer Zeit umgehen, insbesondere durch den übermäßigen Konsum von Medien und ähnlichen Ablenkungen?

In Markus 14, Verse 3-9, finden wir eine Geschichte, die uns zum Nachdenken anregen kann. Dies ereignete sich kurz vor dem Verrat Jesu durch Judas, kurz bevor er gekreuzigt wurde und starb. Eine Frau kommt zu Jesus und hat ein Fläschchen mit sehr kostbarem Öl bei sich. Was sie tat, beeindruckt mich sehr: Sie zerbrach das Fläschchen und goss das gesamte Öl über das Haupt Jesu. Beachtenswert ist hierbei, dass die Frau das Fläschchen nicht einfach öffnete, sondern es zerbrach. Dadurch wurde das Öl unwiderruflich verbraucht. Sie hatte nicht mehr die Möglichkeit, nur ein wenig Öl zu verwenden und die Flasche anschließend wieder zu verschließen. Nein, sie zerbrach das Fläschchen und goss das gesamte Öl auf Jesus aus.

Die Verschwendung des kostbaren Salböls wurde auch von den Anwesenden wahrgenommen. Das Öl hatte einen Wert von 300 Denaren, was einem Jahresgehalt entsprach. Die Frau verwendete also ein ganzes Jahresgehalt, um Jesus zu salben. Können wir das als Verschwendung betrachten? So wird es zumindest in den Versen beschrieben. Aus der Ferne betrachtet, können wir leicht urteilen, aber wie würden wir reagieren, wenn wir tatsächlich in dieser Situation wären?

Die Menschen um Jesus herum sahen die Handlung der Frau als Verschwendung an, da man das Öl hätte verkaufen und mit dem Erlös vielen armen Menschen hätte helfen können. Doch Jesus verteidigte die Frau. Er sagte: „Lasst sie in Ruhe! Warum macht ihr der Frau Schwierigkeiten? Sie hat etwas Gutes für mich getan. Arme, die eure Hilfe nötig haben, wird es immer geben. Ihnen könnt ihr helfen, sooft ihr wollt. Ich dagegen bin nicht mehr lange bei euch.“ .(Markus 14, 6-7, HFA).

Aus dieser Geschichte können wir vier wichtige Punkte ableiten. Erstens hat die Frau ein wunderschönes Werk vollbracht, ohne Rücksicht darauf, was sie selbst davon hat oder nicht hat. Sie tat es aus reiner Liebe zu Jesus. Ist Liebe verschwenderisch? Liebe fragt nicht nach dem Gegenwert. Liebe gibt gerne und reichlich. Sobald wir etwas erwarten, geht es wieder um uns selbst, und das hat wenig mit wahrer Liebe zu tun.

Zweitens gab die Frau alles. Sie kalkulierte nicht und überlegte nicht, was Sie alles mit dem Öl hätte machen können. Aus Liebe tat sie es für den Herrn Jesus Christus. Ihre Hingabe und Großzügigkeit sind inspirierend.

Der dritte Punkt, den wir aus dieser Geschichte lernen können, ist die Bedeutung der Investition in das Reich Gottes. Unsere Zeit, unser Kapital und unsere Kraft sind nirgendwo besser angelegt als in Gottes Reich. Auch wenn uns die Belohnung dafür auf der Erde möglicherweise vorenthalten bleibt, sollten wir dennoch mit Freude und Großzügigkeit in Gottes Werk investieren. Die Frau gab alles, ohne zu zögern, und ihr Werk wurde von Jesus anerkannt und verteidigt.

Und schließlich zeigt uns diese Geschichte, dass Menschen oft das, was im Dienst für Gott als Verschwendung erscheint, missverstehen oder sogar kritisieren können. Die Menschen um Jesus herum sahen die Handlung der Frau als Verschwendung an. Sie konnten nicht verstehen, warum sie das wertvolle Öl nicht verkauft und den Erlös den Armen gegeben hatte. Doch Jesus ermahnte sie, die Frau in Ruhe zu lassen und erkannte an, dass sie etwas Gutes für ihn getan hatte.

Liebe Gemeinde, lassen Sie uns aus dieser Geschichte lernen. Lasst uns Großzügigkeit und Hingabe in unserem Leben praktizieren, sei es in Bezug auf unsere Zeit, unsere Ressourcen oder unsere Liebe. Lasst uns unsere kostbaren Gaben und Talente nicht aus Furcht vor Verschwendung zurückhalten, sondern sie mit Freude im Dienst für Gott einsetzen. Möge unser Handeln von bedingungsloser Liebe geprägt sein, die nicht nach dem Gegenwert fragt. Und lasst uns nicht von den Urteilen und Kritiken der Welt abbringen, sondern standhaft in unserem Glauben bleiben.

Möge die Geschichte der verschwenderischen Hingabe dieser Frau uns ermutigen und herausfordern, unsere Prioritäten neu zu überdenken und unser Leben großzügig im Dienst für Gott einzusetzen. Amen.